Sonntag, 8. April 2018

Pantoffelheld Abraham? hl

Losung: Der Engel Gottes rief Hagar vom Himmel her und sprach zu ihr: Was ist dir, Hagar? Fürchte dich nicht; denn Gott hat gehört die Stimme des Knaben dort, wo er liegt. Steh auf, nimm den Knaben und führe ihn an deiner Hand; denn ich will ihn zum großen Volk machen. 1.Mose 21,17-18 

LehrtextSo liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen. Römer 9,16 

Liebe Leserin, lieber Leser,

alle berufen sich auf Abraham: Juden, Christen und Muslime. Im Neuen Testament wird er „Vater des Glaubens“ genannt. Und doch war er im entscheidenden Augenblick ein Pantoffelheld. Jedenfalls kommt es mir so vor. Sara, Abrahams Frau und die Mutter des von Gott versprochenen Sohnes Isaak, war eifersüchtig und missgünstig. Sie wollte ihre ägyptische Magd Hagar nicht mehr in ihrer Nähe dulden, mit der Abraham bereits seinen Sohn Ismael gezeugt hatte. Das ging so weit, dass sie den Tod ihrer Magd und ihres kleinen Sohnes wollte und Abraham befahl, beide in die Wüste zu schicken, damit sie dort sterben. Die Bibel ist gnädig mit Abraham und sagt, dass Gott ihm schon vorher mitgeteilt habe, er werde die beiden retten. Vielleicht war es so. Vielleicht aber wird Abraham so nur in einem etwas günstigeren Licht dargestellt. [Oder, gestatte mir diese kleine, unqualifizierte Bemerkung, hat sogar Gott vor Sara gekniffen? Aufgebrachten Frauen ist sogar das zuzutrauen.]
     Wie dem auch sei, Gott lässt Hagar und den kleinen Ismael in der Wüste nicht im Stich. Das ist entscheidend. Als die Mutter bereits alle Hoffnung aufgegeben hatte, rief der Engel Gottes vom Himmel her und sprach zu ihr: »Was ist dir, Hagar? Fürchte dich nicht; denn Gott hat gehört die Stimme des Knaben dort, wo er liegt. Steh auf, nimm den Knaben und führe ihn an deiner Hand; denn ich will ihn zum großen Volk machen.« (Losung) Und der Engel zeigte ihr einen Brunnen, sodass beide überlebten.
     Wieder einmal denkt ein Mensch. Aber wieder einmal lenkt Gott. Nein, an mir liegt es nicht, nicht an meinem Gestrampel, nicht an meinem Eigensinn, dass wird, was werden soll (Lehrtext). Aber an Gottes Erbarmen. Sein Wille geschieht. Oft anders, als ich mir das vorstelle. Aber schließlich und endlich doch so, wie es am besten ist.
 
Gebet: Herr, von dir heißt es, du habest alles in der Hand, die große Welt und meine kleine. Das will ich gern glauben. Denn wenn du nicht alles regierst, wer dann? Wenn dein Wille nicht geschieht, wessen Wille dann? Ich will mein Schicksal und das der Menschen, die mir nahe stehen, nicht in die Hand eines anderen Menschen legen noch in die des Zufalls, sondern in deine Hand. Da ist alles geborgen. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
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Alle bisherigen Losungsauslegungen kann man hier im Internet-Blog nachlesen: <http://glaubenswachstum.blogspot.com/>
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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

1 Kommentar:

  1. Mir ist diese Darstellung zu beschönigend. Zuerst führt Sara dem Abraham ihre Magd zu, als frühe Vorläuferin heutiger Leihmütter. Was Hagar davon hält, danach fragt niemand. Dann, als Sara doch noch selbst schwanger geworden und Abraham einen Sohn geboren hatte, schicken Abraham und Sara Hagar und ihren und Abrahams Sohn Ismael in die Wüste, im ursprünglichsten Sinn des Wort, nur mit einer Alibiration Wasser, aber im Grunde zum Sterben.

    Das stinkt zum Himmel, auch durch die Parfümierung einer gläubigen Interpretation hindurch.

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